Streetcollective Hamburg: "Between Worlds" – Austausch und Kommunikation durch Fotografie

Es geht darum, die Bilder zu drucken, an die Wand zu hängen, davor zu stehen und sich darüber auszutauschen. Da kann Instagram nicht mithalten.
— Britta Kohl-Boas

“Between Worlds” - Eine Ausstellung des Hamburger Streetfotografie Kollektivs

Das Streetcollective Hamburg präsentiert im Rahmen der Ausstellung "Between Worlds" eindrucksvolle Werke seiner elf Mitglieder:innen. Die Gruppe von Fotografen zeigt dabei, wie die Welt der Straße als Quelle der Inspiration dienen kann, um alltägliche Geschichten mit der Kamera zu erzählen.

Podiumsdiskussion

Britta Kohl-Boas, Maik Kroner (Mitte) und Oliver Jockers gaben anhand von ihren Bilder Einblicke in ihrer Stil in der Streetfotografie.

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung fanden auch verschiedene Vorträge statt, die sich mit dem Thema Streetfotografie beschäftigten. Die Vorträge boten den Besuchern die Möglichkeit, die Fotografen kennenzulernen und ihre Gedanken und Techniken zu erfahren.

In einer Podiumsdiskussion sprachen Britta Kohl-Boas und Oliver Jockers mit den YouTuber und Podcaster Maik Kroner über ihre Herangehensweise an die Street Photography. U.a. ging es dabei um folgende Themen:

  • Schwarz & Weiß oder Farbe?

  • Bildlooks und Bildbearbeitung

  • Bildauswahl und Datenorganisation

  • Umgang mit Social Media

  • Candid oder “in your face” à la Bruce Gilden

  • Was ist zeitlose Streetfotografie?

“The Meaning in the Making”: Vortrag von Sean Tucker

Gast aus England: Der YouTuber und Autor Sean Tucker war nach Hamburg gekommen, um sein Buch “The Meaning in the Making” vorzustellen.

Sean Tucker ist ein britischer Fotograf und Filmemacher. Er ist bekannt für seine Arbeiten in den Bereichen Porträt-, Straßen- und Dokumentarfotografie. Tucker hat eine große Online-Präsenz und teilt seine Arbeit und sein Wissen durch Videos auf YouTube und andere soziale Medien.

Er ist für seinen einfühlsamen und philosophischen Ansatz zur Fotografie bekannt und spricht oft über die kreative Praxis, das Finden von Bedeutung in der Kunst und die persönliche Entwicklung als Künstler. Davon handelt auch sein Buch “The Meaning in the Making”*.

Sean Tucker begann seine Karriere als Musiker, bevor er seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckte. Er nutzt seine Plattform, um Fotografie nicht nur als ästhetisches Handwerk zu betrachten, sondern auch als Mittel zur Selbstreflexion und Selbstentwicklung. Durch seine Videos und Workshops vermittelt er nicht nur technische Fähigkeiten, sondern ermutigt auch andere, ihre kreative Stimme zu finden und ihre eigene Geschichte durch die Fotografie zu erzählen.

* Die komplette Keynote kannst du in unserem exklusvien Podcast von “Abenteuer Reportagefotografie” hören.

Wahrnehmung schärfen mit Siegfried Hansen

Eistüten: Die typische Werbung für die kalte Süßspeise ist einer von Siegfried Hansens bekanntesten “Triggern”.

Siegfried Hansen, einer der renommiertesten deutschen Streetfotografen und Autor des Buches “Mit offenen Augen”* (gemeinsam mit Pia Parolin), sprach darüber, wie man seine Wahrnehmung mit Hilfe von “Triggern” trainieren kann, um so neue und spannende Motive zu finden. Dabei betonte er die Wichtigkeit, sich auf die eigenen Interessen zu konzentrieren und diese klar zu benennen.

Siegfried Hansen verriet, wie er seine Motive findet und welche Tricks er dabei anwendet.

Über diese Themen habe ich mit Siegfried auch schon mehrfach im GATE7-Podcast gesprochen:

Die Vorträge waren eine tolle Ergänzung zur Ausstellung und boten spannende Einblicke in die Welt der Streetfotografie. Die Fotografen teilten ihre Erfahrungen und Techniken und boten den Besuchern die Möglichkeit, mehr über die Straßenfotografie zu erfahren und ausführlich Fragen zu stellen.

Jeder hat Dinge, die einen interessieren. Der Punkt ist nur, sie zu benennen. Denn wenn man sie benennt hat, geht man viel konkreter drauf zu. Das ist ein entscheidender Punkt. Viele Leute gehen raus und haben keine Trigger.
— Siegfried Hansen

Netzwerken in der Streetfotografie-Szene

Die Street Photography als Kunstform, in der es um das Einfangen von spontanen & ungestellten Szenen und Momenten im öffentlichen Raum geht, zählt zu den populärsten Genres in der Fotografie. Auch in Deutschland wird sie immer populärer – das zeigen nicht zuletzt die wachsende Zahl der Kollektive und gute besuchte Events wie das “German Street Photography Festival” oder das “Meet & Street”, das dieses in Nürnberg stattfindet (8. Juli 2023). Auch am Fotowalk zwischen Hafencity und Alster vor den Vorträgen im Rahmen der Ausstellungseröffnung von “Between Worlds” nahmen über 50 Streetfotograf:innen teil.

Das Hamburger Kollektiv fördert aktiv den Austausch und die Vernetzung von Streetfotograf:innen. Interessierte können sich in der WhatsApp-Community anmelden.

Fazit

Die Ausstellung "Between Worlds" des Hamburger Streetfotografie-Kollektivs ist ein grandioser Einblick in die Arbeiten der Mitglieder:innen. Die Bilder zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig und faszinierend die Welt der Straße sein kann. Die Vorträge der Fotografen waren dabei eine tolle Ergänzung zur Ausstellung und boten spannenden Stoff zum Nachdenken und jede Menge praktische Tipps zum Umsetzen in der eigenen Street Photography.

Wer sich für die Straßenfotografie interessiert, sollte sich die Ausstellung "Between Worlds" auf keinen Fall entgehen lassen. Wer Interesse hat, kann sich beim den Mitlglieder:innen des Streetcollective Hamburg melden und erfragen, wann eine Führung möglich ist.

Die Streetfotografie eine Möglichkeit, die Welt um uns herum auf eine andere Art und Weise zu betrachten und zu erleben.

Mit der richtigen Herangehensweise und Technik können einzigartige und unvergessliche Momente festgehalten und somit eine eigene Sichtweise auf die Welt geteilt werden. Die Ausstellung "Between Worlds" zeigt wunderbar die Bedeutung der Streetfotografie als Kunstform.

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Streetcollective Hamburg

 

Das Streetcollective Hamburg ist eine Gruppe von Hamburger Streetfotograf:innen, die sich über Instagram gefunden haben. Hier haben sich Gleichgesinnte zusammengetan, um sich auszutauschen und gemeinsam auf den Straßen Hamburgs auf Motivjagd zu gehen.

Aktuell (Stand Mai 2023) besteht das Kollektiv aus den folgenden elf Streetfotograf:innen:

Das Kollektiv wurde gegründet, um eine Gemeinschaft aufzubauen, Inspiration zu teilen und gemeinsam Spaß zu haben. Die Mitglieder:innen organisieren Photowalks, Gesprächsrunden und Bildbesprechungen, um die Hamburger Streetfotografie-Szene zu erkunden und zu fördern.

Weitere Informationen gibt es auf ihrem Instagram-Profil @streetcollective.hamburg.


Menschen lieben seit jeher Geschichten. Wir begreifen, erleben und ordnen unsere Welt mithilfe von Geschichten.

Die Methodik des Storytellings auf die Fotografie zu übertragen, ist heute ebenso relevant wie spannend.

Professionelle Fotografen, Regisseure oder Influencer bzw. Werbetreibende setzen die Storytelling-Techniken bereits erfolgreich ein.

In unserem Buch möchten diese Methodik für alle greifbarer machen. Jeder ist ein Geschichtenerzähler, auch Hobbyfotografen.


Nicht was wir gelebt haben, ist das Leben, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern, um davon zu erzählen.
— Gabriel García Marquez

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