Michael Martin: Die Welt im Sucher

Michael Martin auf dem Vulkan Erta im Afar-Dreieck im Nordosten Äthiopiens. © Elly Martin

Ein einzelnes Bild interessiert mich gar nicht so. Meine Reisen, die ich weltweit gemacht habe, standen immer im Zusammenhang mit größeren Projekten.
— Michael Martin

Michael Martin hat bereits über 100 Länder bereist und dabei unzählige faszinierende Erfahrungen gesammelt. In diesem Podcast-Interview erzählt der renommierte Reisefotograf von seinem abenteuerlichen Leben mit der Kamera.

Reisen als intensive Erfahrung

Michael betont, dass er versucht, seine Reisen nicht nur auf das Fotografieren zu beschränken, sondern auch das Erlebnis an sich zu genießen. Er möchte authentisch über seine Reisen berichten und sie nicht zu reinen Fotoproduktionen machen. Dennoch intensiviert das Fotografieren seine Reisen, da er sich mehr zutraut und motivierter ist, spektakuläre Momente einzufangen. Er nutzt jeden Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, um das Beste aus seiner Reise herauszuholen.

Die Kunst der Bildauswahl und -bearbeitung

Seine Bilder sichtet er untewegs immer noch am selben Tag. Eine erste Auswahl zu treffen, ist ungemein wichtig für ihn. Dies dient nicht nur der technischen Kontrolle, sondern auch seiner eigenen Motivation. Wenn gute Bilder dabei sind, steigt die Begeisterung und Motivation, am nächsten Tag weiter zu fotografieren. Diese Methode hilft ihm auch, das Beste aus seinen Reisen herauszuholen und sich auf andere Motive zu konzentrieren. Für sein aktuelles Projekt “Terra” hat er aus über 300.000 Bildern die besten 1.200 ausgewählt.

Reise durch Raum und Zeit

Mit "Terra" will Michael nicht nur die Schönheit unserer Erde porträtieren, sondern auch den räumlichen und zeitlichen Kontext betonen. Mit atemberaubenden Bildern von zehn Naturlandschaften und einem tiefen Blick in die Erdgeschichte zeigt er, wie einzigartig und kostbar unser Planet ist.

Michael lädt den Betrachter ein, mit ihm auf eine Reise durch Zeit und Raum zu gehen und die Bedeutung unserer Erde zu erkennen. Er betont unsere Verantwortung, diesen wunderbaren Ort zu schützen und zu bewahren.

Familie als Lebensmittelpunkt

Trotz seiner Reiselust betont Michael, dass das Wichtigste in seinem Leben seine Familie ist. Niemals würde er wegen des Reisens auf seine Familie verzichten. Dennoch ist er dankbar, dass er seinen Beruf als Reisefotograf mit dem Familienleben verbinden kann. Die Reisen ermöglichten es ihm, sowohl seine Leidenschaft für die Fotografie als auch seine Liebe zur Familie auszuleben. Er betonte auch, dass er seine Reisen oft allein oder mit jemandem unternimmt, der seine Erwartungen teilt. Reisen mit Freunden oder der Familie kann zu unterschiedlichen Erwartungen führen und das Reiseerlebnis beeinträchtigen.

Unsere Erde ist viereinhalb Milliarden Jahre alt. Wir Menschen sind erst vor 180.000 Jahren auf die Erde gekommen. Das war in den letzten vier Sekunden eines gedachten Tages.
— Michael Martin

Michael Martin am Omo, einem Fluss im Südwesten von Äthiopien (Ostafrika) © Jörg-Reuther


Michael ist Fotograf und leidenschaftlicher Reisender.

Außerdem steht seit fast 40 Jahren auf der Bühne. Angefangen hat er mit Dia-Vorträgen vor kleinem Publikum. Inzwischen füllt er mit seinen bildgewaltigen Multivisionsshows große Säle und zählt zu den renommiertesten Vortragsrednern im deutschsprachigen Raum.

Mit ungebrochener Neugier hat Michael Martin seit frühester Jugend seine Reisen dokumentiert und sich so den Titel des weltweit renommiertesten Wüstenfotografen erworben. Er hat mehr als 30 Bildbände und Bücher veröffentlicht. In über 2000 Vorträgen und mehreren Fernsehfilmen hat er sein Publikum auf seine Entdeckungsreisen in über 100 Länder mitgenommen.

In seinem Projekt "Planet Wüste"* lenkte Michael Martin 2015 den Blick nicht nur auf die Trockenwüsten, sondern auch auf die Kälte- und Eiswüsten der Arktis und Antarktis.

Im Jahr 2017 begann er mit der Arbeit an seinem aktuellen Projekt "TERRA"*, in dem er ein eindrucksvolles Porträt unseres Planeten Erde zeichnet. Die Ergebnisse präsentiert er in einer Multivisionsshow und einem opulenten Bildband.

Michael Martins Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter die Ehrenmedaille der Royal Geographic Society. Zuletzt erhielt er den Gregor International Calendar Award und den ITB Book Award für sein Lebenswerk. Seine Leidenschaft und sein Engagement für die Erforschung unserer Welt haben sogar das renommierte Magazin GEO dazu inspiriert, ihm ein GEO Extra* zu widmen.

In diesem Interview spreche ich mit Michael Martin darüber, wie seine Neugier auf die Welt zu seinem Beruf wurde, welche Herausforderungen er auf seinem Weg meistern musste und welche Rolle die Fotografie auf seinen Reisen spielt. Von seinen Erlebnissen mit der Kamera handelt auch sein Buch “Die Welt im Sucher”*.


Menschen lieben seit jeher Geschichten. Wir begreifen, erleben und ordnen unsere Welt mithilfe von Geschichten.

Die Methodik des Storytellings auf die Fotografie zu übertragen, ist heute ebenso relevant wie spannend.

Professionelle Fotografen, Regisseure oder Influencer bzw. Werbetreibende setzen die Storytelling-Techniken bereits erfolgreich ein.

In unserem Buch möchten diese Methodik für alle greifbarer machen. Jeder ist ein Geschichtenerzähler, auch Hobbyfotografen.


Nicht was wir gelebt haben, ist das Leben, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern, um davon zu erzählen.
— Gabriel García Marquez

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