Harald Mante: Die Grundlagen der kreativen Fotografie

Die ‘Hohe Schule’ von Farbe und Form ist es, wenn diese Mittel in ihrer Anwendung nicht über den Kopf, sondern aus dem Bauch heraus gesteuert werden.
— Harald Mante

Harald Mante ist ein Meister im Vermitteln von Fotowissen. Als Dozent und Autor hat er vielen Fotografen wertvolle Tipps und Impulse für ihre Entwicklung gegeben. In den Büchern "Das Motiv" und "Das Foto" führt er in die Grundlagen der Fotografie ein.

Buchrezension: "Das Foto"* und "Das Motiv"* von Harald Mante

Ein solides Fundament in der Fotografie legen

Die Fotografie ist ein komplexes Feld. Neben den technischen Aspekten hat jedes Genres seine ganz eigenen Anforderungen. Gerade zu Beginn kann die Vielzahl der Optionen überwältigend wirken – und lähmen. Wo soll man bloß anfangen?

In solchen Fällen hilft es, sich auf die Grundlagen zu besinnen. Und genau dafür bieten Harald Mantes Bücher "Das Motiv" und "Das Fotos" einen leicht verständlichen Einstieg. Um das große Ganze zu verstehen, lohnt es sich, dieses in seine Bausteine zu zerlegen. Dekonstruktion. Oder auf Englisch: "reverse engineering."

Genauso geht Harald Mante in "Das Foto" vor. Anhand von zahlreichen Beispielen bricht er Bilder auf ihre Grundstruktur herunter. Linien, Punkte, Strukturen, Formen, Farbkontraste – alle Mittel der Bildkomposition werden seziert und in ihrer Wirkung erklärt. Schnell erkennt man die hinter hoher Komplexität oft gut verborgenen Muster und Regeln.

Wenn man diese verinnerlicht hat, fällt es einem leichter, ausdrucksstarke Bilder zu machen. Im Laufe der Zeit und mit viel Übung laufen die Entscheidungsprozesse kurz vor dem Druck auf den Auslöser dann immer intuitiver ab.

"Unabhängig vom Inhalt und dessen Bedeutung bezieht jedes Bild seine optische Wirkung durch Elemente der Gestaltung und der Farbgebung. Eine gute Bildkomposition unterstreicht den Bildinhalt, ohne selbst aufdringlich zu sein." Harald Mante

In "Das Motiv" geht es darum, fotografisch spannende Momente wahrzunehmen und bei deren Umsetzung die Grundelemente der Komposition anzuwenden. Mit dem Wissen im Hinterkopf, so Harald Mante, "gilt es, mit offenen Augen nach Motiven zu suchen, die als Einzelbild oder mit mehreren Bildern zusammen bei den potenziellen Betrachtern für eine Überraschung sorgen".

Die Beispiele in dem Buch sind allesamt aus dem Alltag gegriffen. Es sind Szenen, die uns vertraut sind, an denen wir aber oft auch unachtsam vorbeilaufen. Mit dem Blick des Fotografen erkennen wir plötzlich die Besonderheiten im Banalen. Fenster, parkende Autos, Bäume, Fassaden – in allem steckt ein spannendes Motiv, wenn wir nur richtig hinschauen.

Dazu ermutigt Harald Mante und gibt jede Menge praktische Tipps, wie das gelingt. Wer das Thema vertiefen möchte, der sollte sich ein weiteres Buch das Autors anschauen – "Die Fotoserie. Besser fotografieren durch serielles Arbeiten".

Diesen Dreierpack sollte jeder Fotograf in seinem Regal stehen haben. Ob als Grundlagenaufbau für Anfänger oder Nachschlagwerk zum Auffrischen für Profis. Harald Mantes Bücher sind wertvolle Referenzen für jedes Niveau.

Über Harald Mante

Harald Mante wurde 1936 in Berlin geboren. Bevor er zur Fotografie fand, widmete er sich der Malerei. Als Stipendiat an der Werkkunstschule Wiesbaden kam er in Kontakt mit den Ideen des Bauhauses durch Prof. Vincent Weber, einem der ersten Bauhausschüler.

1960 begann er sich auf die Fotografie zu konzentrieren. Von 1971 bis 2001 lehrte an der Gesamthochschule Wuppertal und anschließend als Professor für freie und experimentelle Farbfotografie an der Fachhochschule Dortmund.

Neben Bildbänden hat er zahlreiche Lehrbücher und Fachartikel zum Thema Gestaltung und Farbdesign in der Fotografie veröffentlicht. Darunter die Klassiker „Das Foto: Bildaufbau und Farbdesign“ und "Das Motiv: Motive erkennen und kreativ Fotografieren".

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